Hallo Paul,
nachfolgend der versprochene Bericht:
Austausch
des K133A Vergasers gegen den Register-Vergaser 2108 vom Lada Samara
Benötigt wird:
- Lada Samara 2108 Vergaser (DAAZ-2108-1107010)
- Adapterstück Vergaserflansch
- Luftfilteranschluss (Moskwitsch AZLK-2140- Lada Aleko)
- 4 xHelicoil M8 x 12
- Aluminiumplatte 65x130x3-6
- Dichtungspapier
- Hylomar
- Stück Gummimatte
- diverse Schrauben
- Metallstab 5mm Durchmesser
- Kleinkram
Zunächst muss der alte K133A Vergaser natürlich mal runter.
Auch dass etwa 4 cm dicke Distanzstück, welches unter dem Vergaser auf der
Ansaugbrücke sitzt muss entfernt werden. Sonst käme der Lada Vergaser zu hoch
und die Haube ließe sich zum Schluss nicht mehr schließen.
Das Adapterstück muss nun vorbereitet werden: Da im eingebauten
Zustand zu wenig Platz herrscht, die Verbindungsschrauben von Adapter und
Vergaser von unten mit Muttern fest zu ziehen, müssen in die 4 Bohrlöcher in
den Ecken M8 Helicoil-Gewinde eingesetzt werden.
Danach wird der Adapterflansch auf die Ansaugbrücke
angepasst. Dazu muss das Loch im Luftleitblech entsprechend vergrößert werden.
Dazu eignet sich am besten ein Luftdruckfräser oder Dremel.
Außerdem musste das Blech mit einigen gezielten festen Hammerschlägen zur
Lichtmaschine hin um etwa 5-10mm tiefgezogen werden,
damit der Adapter richtig passt.
Aus der Ansaugbrücke werden dann die beiden Stehbolzen
entfernt und der Adapterflansch unter Verwendung einer originalen
Flanschdichtung mit zwei M8 Imbusschrauben auf die
Brücke aufgeschraubt.
Als nächstes muss eine Zwischenplatte angefertigt werden,
die zwischen Adapterflansch und Vergaser gesetzt wird. Der Lada-Vergaser hat an
der Unterseite offene Kanäle. Diese müssen durch die Platte verschlossen werden
um die einwandfreie Funktion des Vergasers zu gewährleisten. Im Grunde ist es
eine einfache 3 bis 6mm starke Aluplatte mit den 4 x 8mm Bohrlöchern in den
Ecken und den 2 Großen Löchern für das Gasgemisch. (ohne Bild)
Diese Platte habe ich einfach mit Hylomar
auf den Adapterflansch geklebt. Zum Vergaser hin hab ich eine der Aluplatte
entsprechende Dichtung aus Dichtungspapier geschnippelt. Also Dichtung auf die
Aluplatte und den Vergaser draufsetzen. Mit 4x M8 Imbusschrauben
wird der Vergaser festgeschraubt. Dabei dürfen die Schrauben nicht zu lang
sein, sonst drücken sie auf das Luftleitblech und deformieren dieses. Der
Stutzen von der Vergaservorwärmung wird übrigens nicht gebraucht und kann
entfernt werden.
Nun kann man schon Choke-Zug und Benzinschlauch anschließen.
An den zweiten Stutzen wird eine Rücklaufleitung zum Benzintank angeschlossen.
Da der LuAZ so was nicht hat, und ich bislang noch nie Probleme mit
Dampfblasenbildung hatte, hab ich den Stutzen kurzer Hand mit einem
Blindstopfen abgedichtet. Der Unterdruckschlauch zur Zündverstellung wurde
schnell montiert.
Dann muss das Magnetventil noch mit einem Kabel an Klemme 15
(bzw. „BK“ an der Zündspule) angeschlossen werden und schon kann man einen
ersten Startversuch wagen.
Natürlich muss der Gaszug noch angeschlossen werden.
Dies erfordert etwas Bastelgeschick, denn während der K133A
beim LuAZ mit einem Gestänge angesteuert wird, wird der Lada-Vergaser
offensichtlich mit einem Bowdenzug bedient.
Nach eigener Erfahrung sind Bowdenzüge
grundsätzlich potentielle Fehlerquellen. Vor allem in Fahrzeugen, die als
Arbeitstiere rangenommen werden. Ich habe daher das
Gaspedalgestänge weitgehendst original gelassen und
lediglich die letzte Schubstange neu angefertigt aus einem alten Metallbügel
eines Plastikeimers. Wie die originale Schubstange hab ich hinten zur
Längenjustierung ein M5 Gewinde aufgeschnitten.
Jetzt hat der Lada Vergaser aber den Drosselklappenschieber
auf der rechten statt auf der linken Seite, wie der K133A. Daher habe ich mir
ein entsprechendes U-förmiges Metallstück angefertigt, was ich links mit an die
Drosselklappenwelle geschraubt habe (rechteckige Aussparung der Welle). Gemein
ist jedoch, dass man durch ein einfaches gebogenes Eisen an dieser Stelle nicht
mehr mit Werkzeug an die Drosselklappenwellen-Mutter kommt, um sie festzuziehen.
Daher diese Ringform, die man erkennen kann. Durch den Ring kann ich einfach
den 11er Steckschlüssel durchschieben und die Mutter festziehen. Das Gestänge
hab ich dann rechtwinklig durch zwei an diesen Ring angeschweißte
Unterlegscheiben gesteckt und mit einem Splint gesichert. Der richtige Abstand
des Anlenkpunktes zur Drosselklappenachse ist wichtig, damit der Pedalweg
ausreicht beide Register vollständig zu öffnen. Das kann etwas Fummelarbeit
sein und muss individuell angepasst werden.
Funktioniert letztlich aber einwandfrei. Ich habe lediglich
noch eine weitere Rückholfeder angebracht, da die Vergaserfeder natürlich nicht
ausreicht, um das Pedal wieder hochzuholen.
Für den Anschluss des Luftfilters eignet sich der
Vergaseraufsatz (vom Moskwitsch 2141). Ich habe zwischen dem Aufsatz und dem
Vergaser noch eine aus einer Gummimatte selbst zugeschnittene Gummidichtung
gelegt und dabei festgestellt, dass die Stehbolzen zu kurz sind. Habe sie daher
entfernt und den Aufsatz einfach mit längeren M5 Schrauben festgeschraubt.
Na, den Anschluss an den Luftfilter wird wohl jeder selbst
hinkriegen.
Bei mir sieht das dann so aus:
Vielleicht schmeiß ich den Ölbadluftfilter noch raus – mal
sehen.
Unberücksichtigt blieb der Anschluss für Standgas. Ein
solcher Bowdenzug ist für den Lada offensichtlich
nicht vorgesehen. Er ist beim LuAZ nicht unbedingt von Nöten, daher werde ich
den erstmal inaktiv lassen und mich später darum kümmern.
René